Arbeitsschutz mit System – aus OHSAS wird ISO 45001

3. April 2019

Die ISO 45001 ist der neue Management-Standard für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Als Nachfolger der bisher international etablierten BS OHSAS 18001 übernimmt die ISO 45001 wesentliche Inhalte und entwickelt diese Ansätze noch weiter.

Jedes Unternehmen ist verpflichtet Gesundheits- und Unfallrisiken für seine Mitarbeiter zu erkennen und zu vermeiden. Eine geeignete Grundlage dafür, strategische Ausrichtung und Arbeits- und Gesundheitsschutz in Einklang zu bringen, bietet ein Arbeitsschutzmanagementsystem wie die neue ISO 45001.
Sie hilft, innerbetriebliche Strukturen zu etablieren und Abläufe zu erleichtern, beschreibt und plant Prozesse und verbessert durch zielgerichtete Maßnahmen kontinuierlich die Unternehmensorganisation und -performance. Allgemeine und branchenspezifische Anforderungen werden durch international gültige Normen wie ISO festgelegt und sind Grundlage für eine Zertifizierung. In manchen Branchen wird bei der Auftragsvergabe ein Managementsystem wie ISO 45001 oder ISO 9001 vorausgesetzt.

Die ISO-Normen werden nach und nach alle in die sogenannte High Level Structure gebracht. Sie folgen damit alle dem gleichen Aufbau und derselben Struktur. Auch inhaltliche Anforderung gehen daraus hervor. In allen Managementsystemen wird nun stärker auf die Analyse und Einbeziehung „interessierter Parteien“ und „interner & externer Themen“ Wert gelegt. Zudem müssen Risiken & Chancen aus der Kontextanalyse ermittelt werden. Durch die Anpassung an die High-Level-Structure lassen sich die Anforderungen aller Normen künftig besser in ein integriertes Managementsystem (IMS) übernehmen. So auch die ISO 45001.

Was ist neu? Im Vergleich zur alten OHSAS ist die ISO 45001 umfassender – sowohl auf der Management- und Compliance-Ebene, als auch bei der Gefährdungserkennung und beim Einbezug von Lieferanten. Während die OHSAS 18001 verfahrensorientiert war und hauptsächlich die Risiken betrachtet hat, ist die ISO 45001 prozessorientiert und umfasst die Analyse von Risiken und Chancen. Die ISO 45001 konzentriert sich, im Gegensatz zur alten Norm, auf die Interaktion eines Unternehmens mit seinem Geschäftsumfeld und bezieht Lieferanten und sämtliche interessierte Parteien mit ein. Zur Planung und Einhaltung von Maßnahmen werden keine konkreten Indikatoren gefordert, sondern die ständige Überprüfung und Verbesserung selbst gesetzter KPIs.

Die Umstellung von OHSAS auf ISO erfolgt in zwei Stufen: Eine Bereitschaftsbewertung vor Ort (Stufe-1-Audit), in der der interne Projektplan zur Umstellung und die Änderungen am Managementsystem geprüft werden und einem vollumfänglichen Systemaudit vor Ort (Stufe-2-Audit). Mit der Zertifizierung beginnt ein neuer 3-jähriger Zyklus. Der Übergang ist jederzeit möglich. Für die Umstellung von OHSAS 18001 auf ISO 45001 besteht eine dreijährige Übergangsfrist. Diese endet am 12.3.2021.

Alle Infos haben wir für Sie kompakt in unserem Infopapier ISO 45001 zusammengefasst.


Bildquelle: Photo by Ümit Yıldırım on Unsplash